Geschichte und Erbe

Die Ersten, die Nevadas Great Basin ihr Zuhause nannten

Vom Fremont-Volk und den Ancestral Puebloans bis hin zu den Western Shoshone und Northern Paiutes - Nevadas Great Basin ist seit Zehntausenden von Jahren die Heimat der American Indians. Ein großer Teil des nördlichen Nevadas war einst von einem prähistorischen See namens Lahontan-Gletschersee bedeckt, der sich in eine Hochwüste gewandelt hatte, in der alle Gewässer ins Landesinnere flossen und die keinen Zugang zum Ozean hatte. Da die meisten Täler einst mit Wasser gefüllt waren und sinkende Wasserstände Sumpfgebiete bildeten, lebte ein großer Teil der ersten Menschen in Nevada in und um diese Gebiete herum und nutzte sie als Wasserquellen sowie zur Jagd auf die zahlreichen Vögel und Tiere, die diese wasserreiche Region anzog.

Die Nördlichen Paiute und die Westlichen Schoschonen lebten in den Senken von Carson und Humboldt - einem Gebiet östlich von Fallon und südöstlich von Lovelock - sowie im Big Smoky Valley im Zentrum Nevadas. Die Fremont-Völker lebten am Rande des heutigen Great Basin National Park, während die Ancestral Pueblo in der Mojave-Wüste in und um Moapa und das Las Vegas-Tal Zuflucht fanden.

In den frühen 1900er Jahren hatten Bundesbeamte Dutzende von Indianerreservaten in ganz Nevada ausgewiesen, darunter Duck Valley, Pyramid Lake, und Walker River um nur einige zu nennen. Im gleichen Zeitraum richtete die Regierung in den gesamten Vereinigten Staaten Hunderte von Internaten ein, in die indianische Kinder zwangsweise umgesiedelt wurden, um sie an die gängige amerikanische Kultur zu assimilieren. Eine dieser Schulen - das Stewart Indian School’s historic grounds- steht heute noch in Carson City und repräsentierte in den 90 Jahren ihres Bestehens 200 Stammesnationen aus dem gesamten Westen. Ihr schwieriger geschichtlicher Werdegang und ihre Bedeutung werden nun wieder aufgegriffen. Sie dient als Hauptsitz der Nevada Indian Commission und beherbergt ein wunderschön gestaltetes Museum und Kulturzentrum.

Von den Washoe über die Winnedevca-, Battle Mountain- und Goshute-Nationen gibt es heute 27 Indianerreservate, Bands und Kolonien in Nevada.

Frühe europäische Erkundung und Besiedlung Nevadas

Obwohl mehrere Entdecker europäischer Abstammung das Gebiet von Nevada bereisten, war John C. Fremont der erste und berühmteste, der das Great Basin und die Sierra Nevada kartografierte und dokumentierte. Fremont folgte dem Humboldt River und erkundete die Hunderte von Becken und Gebirgsketten Nevadas auf zahlreichen Expeditionen durch den Westen. Während seiner zweiten Expedition lud er Kit Carson als professionellen Führer ein, um ihm bei der Navigation zu helfen; gemeinsam überquerten sie den Pyramid Lake und den Lake Tahoe.

re vielen weiteren Reisen durch den Westen erstreckten sich über mehr als ein Jahrzehnt, von 1833 bis 1844. Schon bald machten sich Scharen von Pionieren auf den Weg nach Westen, um an den Orten, die diese berühmten Entdecker erkundeten, ein neues Leben zu beginnen. Sie folgten den Pfaden der Westward Expansion wie dem California Trail, darunter auch die berühmte Donner Party, die 1846 ihren verhängnisvollen Treck durch Nevada unternahm. Heute erinnern viele Ortsnamen in Nevada an die Rolle, die John C. Fremont und Kit Carson bei der Besiedlung der Region spielten, darunter die Hauptstadt Nevadas - Carson City, die Fremont Streetin Las Vegas und viele mehr.

Die Comstock Lode und der Aufstieg zum Silberstaat

Die kalifornischen Goldfelder riefen in den 1850er Jahren immer mehr Siedler nach Westen und brachten Tausende und Abertausende von Pionieren in das Nevada-Territorium, in der Hoffnung auf ein schnelles Glück. Die erste dauerhafte Siedlung Nevadas wurde 1851 an den Ausläufern der östlichen Sierra Nevada gegründet. Unter der Leitung des Gouverneurs von Utah, Brigham Young, war die erste nicht-einheimische Siedlung Nevadas die Mormon Station, die später als Genoa bekannt wurde.

Da immer mehr Menschen in der Region hofften, in und auf dem Weg nach Kalifornien reich zu werden, versuchten einige Pioniere ihr Glück beim Schürfen in den Bächen Nevadas. Der erste Goldfund in Nevada wurde 1850 gemacht, als am Carson River, dem späteren Dayton ein Goldnugget gefunden wurde. Innerhalb weniger Jahre siedelten sich viele weitere Goldsucher in der Umgebung von Dayton an und arbeiteten sich den Gold Canyon hinauf und in die Berge vor. Eines der größten Ereignisse in der Geschichte Nevadas war, dass sich eine mysteriöse blaue Tonerde, die den Goldschürfern immer wieder in die Quere kam, als Silber entpuppte - eine Erkenntnis, die zum größten Silberabbau der Welt führte - damals und bis heute.

Unter dem Hang des Mount Davidson befanden sich Hunderte von Millionen Dollar an Silber, das nach seiner Entdeckung im Jahr 1859 als Comstock Lode bezeichnet wurde, benannt nach dem amerikanischen Bergmann Henry Comstock. In der Gegend zwischen Dayton und diesem riesigen Silbervorkommen entstanden mehrere Städte, darunter Gold Hill, Silver City und Virginia City , die Tausende und Abertausende qualifizierter Bergleute aus aller Welt anlockten.

Dies war zweifellos die größte Bonanza in der Geschichte Nevadas und brachte dem Staat seinen Spitznamen ein: der „Silver State“. Schon bald wurden überall in Nevada Gold, Silber, Kupfer, andere Edelmetalle und wertvolle Mineralien entdeckt, wodurch Hunderte von Boomtowns entstanden. Der Reichtum derComstock Lodetrug dazu bei, dass das Nevada-Territorium kurz vor der Präsidentschaftswahl von Abraham Lincoln im Jahr 1864 die offizielle Staatlichkeit erhielt. Und was ist das für eine Geschichte? Die Verfassung des Staates Nevada wurde telegrafisch übermittelt und ging als das längste und teuerste Telegramm in die Geschichte der USA ein. Der Staat Nevada wurde am 31. Oktober 1864 offiziell als einer von zwei Staaten anerkannt, die während des Bürgerkriegs die Eigenstaatlichkeit erlangten - wobei Nevadas immenser Mineralienreichtum dazu beitrug, einen übergroßen Teil der Rechnungen der Union in einer entscheidenden Zeit zu bezahlen.